Institutionen und Einrichtungen der EU
Die EFSA steht in regelmäßigem Kontakt mit den Risikomanagern und Entscheidungsträgern im EU-Lebensmittelsicherheitssystem: Europäische Kommission, Europäisches Parlament und EU-Mitgliedstaaten. Sie sind die Hauptempfänger der wissenschaftlichen Beratung der EFSA.
Daneben pflegt die EFSA auch Beziehungen zu anderen EU-Einrichtungen und Agenturen, die mit wissenschaftlicher Bewertung, Forschung und Datenerhebung in Bereichen befasst sind, die einen Bezug zur Arbeit der EFSA haben, z.B. Chemikaliensicherheit, mikrobiologische Sicherheit, Futtermittel, Umwelt sowie die Gesundheit von Mensch und Tier.
EU-Institutionen: Risikomanager und Entscheidungsträger
Die EU-Risikomanager gestalten die europäische Politik und treffen Entscheidungen bezüglich der Prävention und Kontrolle von Risiken entlang der Lebensmittelkette, einschließlich solcher, die in internationalen Kontexten (z.B. Handel) zu betrachten sind.
- Sie verabschieden bzw. überarbeiten europäische Rechtsvorschriften im Bereich der Lebens- und Futtermittelsicherheit, entscheiden über die Genehmigung regulierter Stoffe wie Pestizide und Lebensmittelzusätze oder erarbeiten neue Richtlinien in aufkommenden Bereichen wie Klonen oder synthetische Lebensmittel.
- Der Dialog der EFSA mit den EU-Risikomanagern stellt sicher, dass die wissenschaftliche Beratung der Behörde aktuell und zweckdienlich ist und eine solide wissenschaftliche Grundlage für das Risikomanagement der Lebensmittelkette liefert, sowohl unter normalen Umständen als auch während lebensmittelbedingten Notfällen. Unsere wissenschaftlichen Gutachten und Empfehlungen unterstützen die Risikomanager und fließen oftmals direkt in spezifische Richtlinien und europäische Rechtsvorschriften ein.
- Die Europäische Kommission spielt eine zentrale Rolle beim Risikomanagement auf EU-Ebene und ist der Hauptauftraggeber für wissenschaftliche Beratung der EFSA. Die EFSA steht in Kontakt mit der Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (GD SANTE) der Kommission, um die spezifischen Anforderungen von Anfragen zu besprechen, Prioritäten für die wissenschaftliche Arbeit zu setzen und zur Einhaltung von legislativen Fristen beizutragen. Die DG SANTE ist im Verwaltungsrat der EFSA vertreten, und ihre Vertreter nehmen regelmäßig an den wissenschaftlichen Sitzungen und Stakeholder-Treffen der Behörde als Beobachter teil.
- Der Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI-Ausschuss) des Europäischen Parlaments spielt eine wichtige Rolle bei der Gesetzgebung für die Mehrzahl der Lebensmittelbereiche, die in das Aufgabengebiet der EFSA fallen. Alljährlich unterrichtet der Geschäftsführende Direktor der Behörde den ENVI-Ausschuss persönlich über aktuelle Arbeiten und künftige Prioritäten der Behörde und beantwortet Fragen der Abgeordneten des Europäischen Parlaments.
- Die EFSA wird auch zu einschlägigen Sitzungen anderer Ausschüsse (Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Binnenmarkt und Verbraucherschutz, Haushaltskontrolle) eingeladen, um dem Parlament ihre Expertise zu wissenschaftlichen Fragen im Zuständigkeitsbereich der Behörde zur Verfügung zu stellen.
EU-Agenturen, Beratungs- und Forschungseinrichtungen
Die EFSA und andere EU-Agenturen kooperieren regelmäßig im Rahmen gemeinsamer wissenschaftlicher Veröffentlichungen, leisten sich wechselseitig Unterstützung und tauschen wissenschaftliche Daten aus, die in ihre jeweiligen Arbeiten einfließen.
- Die EFSA gehört dem Netzwerk der EU-Agenturen an, das ein Forum für den Austausch von Ansichten und Erfahrungen zu Themen von gemeinsamem Interesse und neuen Entwicklungen bietet.
- Die EFSA ist Mitglied des Netzwerks der EU-Agenturen für wissenschaftliche Beratung (EU-ANSA).
Die EFSA hat Kooperationsabkommen („Absichtserklärungen“) mit ihren drei wichtigsten EU-Partneragenturen:
- der Europäischen Arzneimittel-Agentur – zur Förderung der Zusammenarbeit in verwandten Bereichen (z.B. Tierarzneimittel) und der EU-weiten Optimierung von Risikobewertungsansätzen.
- der Europäischen Chemikalienagentur – zum weiteren Ausbau von Informationsaustausch, Zusammenarbeit und wechselseitigem Verständnis sowie zur Festlegung von Arbeitsverfahren für Stoffe im Zusammenhang mit der Lebensmittelsicherheit.
- dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten – zur Verstärkung der Zusammenarbeit und des Austauschs von wissenschaftlichen Informationen in den Bereichen Lebensmittelsicherheit, übertragbare Krankheiten, Prävention von Infektionskrankheiten und Notfallmaßnahmen.
- Die EFSA hat fortlaufende Kooperationsvereinbarungen mit dem wissenschaftlichen Dienst der Europäischen Kommission, der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS), unterzeichnet, um die Zusammenarbeit in den Bereichen Lebens- und Futtermittelsicherheit, Tiergesundheit und Tierschutz, Pflanzenschutz und Ernährung zu stärken.
- Die EFSA prüft derzeit eine mögliche Zusammenarbeit mit der Europäischen Umweltagentur in Bereichen der Umweltrisikobewertung.
Die EFSA tauscht auch wissenschaftliche Informationen mit den Regelungsausschüssen der Europäischen Kommission aus, und zwar sowohl mit dem Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel als auch den zwei Ständigen Non-Food-Ausschüssen (für Verbrauchersicherheit sowie für Gesundheits-, Umwelt- und neu auftretende Risiken). Die Kommission hat Leitlinien für diese Art der wissenschaftlichen Zusammenarbeit veröffentlicht.
Documents
- Memorandum of Understanding between EFSA and EMA
- Memorandum of Understanding between EFSA and ECHA
- Memorandum of Understanding between EFSA and ECDC
- Collaboration agreement between EFSA and JRC
- Guidelines for sharing scientific data between EU agencies and the Scientific Committees
- Interagency Scientific Cooperation - 2015 Annual Report